Hier findest Du alles übers Investing und Trading. Von Grundlagen über aktuelle Entwicklungen bis hin zum Geld- und Zeitmanagement findest Du hier lesenswerte Artikel, die im besten Falle Deinen Investing- oder Trading-Horizont erweitern! 

Die meisten Menschen, denen ich begegne, trauen sich gar nicht an die Börse. "Es ist zu kompliziert!", "Ich habe keine Ahnung davon!" "Ich überlasse das meinem Bankberater, der weiß was er tut...". Das sind solche Sätze, Standardphrasen und Glaubenssätze, die eine positive Vermögensentwicklung blockieren. Der Bankberater soll es dann auch noch möglichst "sicher" anlegen. Der Bankberater agiert dann aufgrund von 2 Antrieben - 1. Er bekommt Gehalt von der Bank, dass er das Geld von Dritten anlegt. 2. Die Bank gibt den Anlageberatern einen Produktkorb vor, mit denen 1. die Bank möglichst viel verdient und 2. der Berater sich einen Bonus verdienen kann, wenn er davon möglichst viel an den Mann bringt und 3. danach irgendwann (vielleicht) noch etwas für den Kunden übrig bleibt. Häufig sind es irgendwelche Fonds, die mehr schlecht als recht laufen. Es gibt auch Ausnahmen, aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Wie soll man so ein Vermögen aufbauen? Der Fonds hat laufende Kosten von zumeist weit über einem Prozent. Die Bank verdient etwas an dem Fonds, den sie empfiehlt, je nachdem, wieviel Kohle Du dort reingesteckt hast. Gegenenfalls musst Du zusätzlich noch etwas für die Beratung bezahlen. Aber: Der Bankberater kennt keine Geheimtipps, keine tollen Investments oder Sonstiges, denn er darf nur das beraten, was die Bank oder der Regulator / Gesetzgeber ihm erlaubt - und das ist zumeist das, woran als aller erstes die Bank Geld verdient. Danach bleibt dann vielleicht noch eine Rendite für Dich übrig. Und dann ist da noch dieses schleichende fiese etwas, was sich Inflation nennt: Der schleichende Wertverlust des Geldes. Dies lässt sich hervorragend auch im Supermarkt beobachten: Schreibe Dir einfach mal auf, wieviel Milch, Eier, Zwiebeln oder auch Salz o. ä. Du für einen Euro kaufen kannst. Nach drei Monaten, 6 Monaten und einem Jahr gehst Du in den gleichen Supermarkt und schaust Dir an, wieviel von diesen Waren Du Dir nun kaufen kannst. Wenn Dein Geld also entweder nur auf der Bank rumliegt oder in irgendwelchen bescheidenen Investments rumdümpelt, die nach Inflationen keinen nennenswerten Beitrag (oder sogar einen negativen Beitrag) zur Vermögensbildung leisten, verlierst Du an Kaufkraft - Dein Euro wird weniger wert. Das ist der Preis dafür, dass die finanzielle Bildung nicht im Schulsystem existiert und auch sonst nicht aktiv beigebracht wird, wenn man sich nicht selbst darum kümmert. Die meisten Menschen wissen daher gar nicht, wie einfach es ist 7 %, 10 % oder auch 15 % Rendite pro Jahr zu erzielen. Ohne Bankberater. Ohne Geheimtipps. Was Du dafür tun musst? Die oben genannten Glaubenssätze wie "Es ist zu kompliziert!", "Ich habe keine Ahnung davon!", Ich überlasse das meinem Bankberater, der weiß, was er tut" über Bord werfen!

 

Mir begegnen viele Menschen, die Geld an der Börse anlegen und vermeintlich auch Geld verdienen wollen. Die wenigsten schaffen es. Dabei ist es eigentlich gar nicht so schwer... To be Continued hier: Börse für Beginner

Als Privatanleger hat man die Qual der Wahl: Worin investiere ich? Welcher Trade ist mein nächster? Doch diese Fragestellungen werden oft – und nicht nur bei Anfängern – ohne die nötigen Vorüberlegungen getroffen. Wichtig ist zunächst einmal, sich die Grundsatzfrage zu stellen: Trading oder Investing? Diese zugegebener Maßen banal klingende Frage wird meines Erachtens zu oft unterschätzt. In meinen Erfahrungen auf der Sell Side bei einem Online Broker mit Einblick in die Transaktionen der Kunden habe ich zu oft gesehen, dass aus einem Trade ein Investment wird oder aus einem Investment ein Trade.
Grundsätzlich spricht erst einmal nichts dagegen, wenn aus einem Trade ein Investment wird. In 99 % der Fälle geschieht dies jedoch aus dem falschen Antrieb.
Doch bevor ich dies weiter erläutere, sollten wir zunächst einmal definieren, was ein Investment ist und was ein Trade.
Der wohl größte Unterschied zwischen beiden liegt wohl darin, dass erfolgreiche Trader beim Trading mit einem kleinen Risiko arbeiten. Dieses Risiko wird durch einen Stop Loss eingegrenzt.

Einen solchen Stop Loss sollte man beim Investing dagegen nicht nutzen. Denn hier möchte man über einen langen Zeitraum, ich benenne diesen Zeitraum mal mit 5 – 10 oder mehr Jahre, eine Aktie, Fonds, ETF, Zertifikat oder sonstiges Wertpapier ins Depot legen. Was soll dabei passieren? Man möchte einen konstanten Cashflow generieren und – wenn man das Investment dann abstößt – auch durch den Verkauf einen Gewinn realisieren. Bleiben wir der Einfachheit halber bei einer Aktie. Diese kann man natürlich über die Zeit auch unterschiedlich erwerben – z.B. über einen Sparplan, mehrere Einzelkäufe oder eine Einmalanlage.
Das wichtigste – und ein großer Fehler in der Entscheidung – bei einem Investment in eine Aktie ist die Auswahl der richtigen Aktie. Denn hier kommt’s drauf an: Es zählt die oben genannte Prämisse, über die Jahre einen konstanten Cashflow zu generieren. Dies kann man bei Aktien über die Dividende erreichen. Das ist also eins unserer Entscheidungskriterien – wir benötigen eine Aktie mit konstanten Dividendenerträgen. Vielleicht sagst Du Dir jetzt: „Das ist doch einfach: Da nehme ich den DivDAX (die 15 Unternehmen im DAX mit den höchsten Dividendenrenditen) und lege mir einfach eine oder mehrere dieser Aktien ins Depot. Doch so einfach geht es dann doch nicht. Hier ein einfaches Beispiel: Ein Laie sieht den DivDAX.
Er denkt sich, dass er ein recht sicheres Investment tätigen möchte. Was bietet sich an? Ein Versorger! Einmal auf den Trichter gekommen, kauft er die E.ON. Und damit hat er nun einen der größten Versager der letzten Jahre in sein Depot verfrachtet. Blicken wir doch einfach mal zurück, denn die Vergangenheit lehrt uns gerade an der Börse einiges: Seit 2005 und einer Dividende von 2,33 EUR oder wichtiger einer Dividendenrendite von 8 % betrug die Dividende für das Jahr 2016 nur noch 0,21 EUR oder die Rendite nur noch 2,9 %. Die Dividendenrendite schwankte in dem Zeitraum zwischen 2,82 % im Tief und eben jenen 8 % im Hoch. Sehen so konstante Dividendenerträge aus? Nein. Ganz zu schweigen davon, dass der Aktienkurs sich von Anfang 2005 (ca. 22 €) bis heute (8,93 €) mehr als halbiert (- 59 %) hat und sich vom Hoch in 2008 (ca. 51 EUR) sogar mehr als gefünftelt hat. Bei einem elf-Jahres-Investment haben wir also einen Kurverlust von 59 % hinnehmen müssen  und gleichzeitig kumuliert Dividenden eingenommen in Höhe von 13,3  € pro Aktie. Unterm Strich haben wir also vom 03.01.2005 und dem 31.12.2015 0,23 € pro Aktie verdient… Das entspricht einer durchschnittlichen Jahresrendite von ca. 0,095 % p.a. Da wäre sogar Tagesgeld in dem Zeitraum attraktiver gewesen…
Das zweite Merkmal, was ein Investment für uns haben muss, ist Qualität. Das kann man gar nicht oft genug betonen. Also nochmal und in großen Lettern: QUALITÄT! Es werden viel zu häufig irgendwelche "Graupen" ins Depot gelegt und das Ganze dann als Langfrist-Investment abgetan. Was bedeutet bei einer Aktie, die eine konstante Dividendenrendite bringen soll und Qualität haben soll, denn eigentlich Qualität? Steckt bei E.ON derzeit Qualität dahinter? Du kannst Dir die Antwort in Bezug auf die E.ON sicher schon denken. Trotzdem gibt’s die Auflösung mit Begründung erst später.
Qualität bedeutet, dass ich sicher sein muss, dass die Aktie auch in zehn Jahren noch so funktionieren kann, wie sie es auch in den vergangenen X Jahren getan hat. Natürlich haben wir nie die absolute Gewissheit, aber es gibt ein paar Kriterien, die wir zu Rate ziehen können: konstante Dividendenausschüttungen, trotz Größe ein moderates Wachstum und eine Marktstellung, die mehr oder weniger unangreifbar ist. Beispiele gefällig? Colgate Palmolive. Nicht nur, dass das Unternehmen seit 1895 jedes Jahr eine Dividende zahlt! Nein, Colgate hat die Dividende auch das 53. Jahr in Folge erhöht! Eine konstante Dividendenrendite um die 2 %. Wenn wir Colgate-Palmolive Anfang 2005 zum Kurs von 25,45 USD gekauft haben und die Aktie am 31.12.2015 zu 66,62 USD verkauft haben, haben wir eine Kursperformance von 162 % gemacht. Hinzu kommen die konstanten Dividenden mit einer Gesamtrendite von 40 %. Zusammen also 202 %Oder eine durchschnittliche Jahresrendite von 10,6 %! Unberücksichtigt lasse ich hier einen etwaigen Währungseffekt, der in diesem Falle zusätzlich positive Auswirkungen gehabt hätte.
Es gibt aber noch weitere Qualitätskriterien, die erfahrt Ihr in Teil 2.

In Teil 1 haben wir uns schon mit den ersten grundsätzlichen Unterschieden zwischen Trading und Investing. Allen voran das Thema Laufzeit. Beim Trading wird die Laufzeit anhand von quantiativen Kriterien festgelegt: Den Zielen - im Verlustfall z. B. durch einen Stop Loss und im Gewinnfall durch ein gesetztes Gewinnziel.

Beim Investing müssen jedoch Qualitätskriterien herhalten, um über die Dauer des Investments zu entscheiden. In Teil 1 haben wir uns anhand der Beispiele E.On und Colgate Palmolive mit der Dividende beschäftigt. Eine hohe Dividende oder Dividendenrendite alleine reicht nicht. Achtet auf folgende Dinge:

Kontinuität - die Dividende sollte regelmäßig konstant sein oder steigen und nicht gesenkt werden - auch in schlechteren Zeiten.

Herkunft - die Dividende sollte aus den laufenden Gewinnen des Unternehmens finanziert werden und nicht aus der Substanz ausgeschüttet werden, um Investoren bei Laune zu halten.

Weitere Qualitätskriterien sind:

Steigende Gewinne und Umsätze in den letzten Jahren - wenige Schwankungen / Einbrüche. Hierbei sind weniger Gewinnsprünge von 10, 20 oder mehr % pro Jahr gemeint, sondern ein konstantes Wachstum, das auch im niedrigen einstelligen Prozentbereich liegen kann. Und aufgrund des Konjunkurzyklus können auch mal ein oder zwei Jahre dabei sein, in denen kein Wachstum gegeben ist.

DIe Nettogewinnmarge gibt an, wie viel Euro ein Unternehmen an einem Euro Umsatz verdient - je höher, desto besser und desto mehr sagt dies über Alleinstellungsmerkmale einer Firma aus.

Die Eigenkapitalrendite - ähnlich wie die Nettogewinnmarge zeigt eine hohe Eigenkapitalrendite, dass ein Unternehmen in der Lage ist, einen effektiven Mehrwert für Aktionäre zu leisten.

Alleinstellungsmerkmale / unantastbares Geschäftsmodell - dies ist wichtig um nachhaltig erfolgreich zu sein und über Jahre gut wirtschaften zu können.

Gehen wir beim letztgenannten Punkt wieder auf unsere Beispiele E.ON und Colgate Palmolive ein: Hat E.ON ein unantastbares Geschäftsmodell? Spätestens die Politik hat mit der Energiewende aufgezeigt, dass dies nicht so ist. Die politischen Rahmenbedingungen haben sich für E.ON also nachteilig verändert. 2011 oder 2012 hätte man hier also von dem Investment Abstand nehmen sollen.

Schauen wir nun mal auf das Geschäftsmodell von Colgate: So gut wie jeder Mensch assoziiert mit dem Namen Colgate Palmolive etwas - z. B. Zahnpasta oder Seife. Als Konsumgüterhersteller profitiert Colgate von seiner Markenbekanntheit und vor allem davon, dass dies Güter des täglichen Bedarfs sind. Zähne putzen und waschen gehört zum Alltag dazu. Diese Produkte werden also permanent konsumiert. Je mehr Menschen es kaufen, umso besser. Da spielt eine steigende Weltbevölkerung dem Unternehmen also voll in die Karten und bedeutet einen fast schon automatischen Wachstumspfad. Denn wie Warren Buffet sinngemäß einmal sagte: "Ich investiere nur in Firmen, die auch ein Idiot führen könnte - denn früher oder später wird genau das passieren."

In diesem Teil beschäftigen wir uns mit dem Thema Trading. Über 90 % aller Trader verlieren. Warum? Wie kannst Du erfolgreich werden?

Coming Soon.

So etwas tut weh - ich bin in der Küche und bereite das Abendessen zu. Das Gemüse ist an der Reihe und will geschnitten werden. Ich greife zu dem scharfen Messer im Messerblock und fange an zu schnippeln. Doch plötzlich gleitet mir das Messer aus den Händen und fällt. Reflexartig möchte ich das Messer auffangen, bevor es zu Boden fällt - und greife in die Klinge. Sofort fängt meine Hand übel an zu bluten. Nun ist der Abend "gegessen".

Vielleicht ist Euch das oder etwas ähnliches ja auch schon mal passiert. Und vielleicht fragt Ihr Euch gerade, was das denn bitteschön mit dem Börsenhandel zu tun hat?

Sehr viel. Regelmäßig kann man auch an der Börse zuschauen, wie Privatanleger ins "fallende Messer" greifen und dadurch "bluten müssen".

Doch was ist mit dem "fallenden Messer" an der Börse gemeint? 

Hierbei handelt es sich um zum Beispiel eine Aktie, die in kurzer Zeit viel an Wert verloren hat. Zum Beispiel, wenn sie aufgrund von News mal 20 % Kursverlust innerhalb eines kurzen Zeitraums hinnehmen musste. Nun treten (Privat)Anleger auf den Plan, die entweder die News nicht mitbekommen, nicht aufmerksam gelesen haben und/oder einen "großen Reibach" riechen. "Die Aktie ist doch günstig und man kann hier gar nicht falsch liegen." "Viel weiter runter kann es doch nicht gehen." Doch oftmals entpuppt sich diese Methode als großer Fehler. Denn oft geht es eben noch viel weiter runter. Schaut Euch diese Beispiele  an. Wenn Börse einfach wäre, würden nicht 90 % der Trader Geld verlieren. Und es ist eben nicht so einfach.

Solche Kaufentscheidungen werden in der Regel aus dem Bauch heraus getroffen, ohne einen Plan zu haben. Das führt dazu, dass man viele schlechte Entscheidungen trifft, während sich diese Aktie im Depot befindet. Da man sich nicht damit beschäftigt hat, wann man wieder verkaufen will, reagiert man sehr aufgeschlossen gegenüber klassischen Finanzfallen an der Börse. Ein Beispiel für eine solche schlechte Entscheidung ist das Verbilligen: Die Aktie, die sich im Depot befindet, notiert im Minus. Wenn man also wieder verkaufen will, hat man Geld verloren. Statt zu verkaufen, kauft man im Gegenteil noch mehr Aktien dieses Unternehmens. Der Gedanke dahinter: "So lande ich schneller wieder im Gewinn."

Doch nüchtern betrachtet, erhöht man mit dieser Aktion nur noch mehr sein Risiko. Der Kurs zeigt nämlich ganz klar in die gegensätzliche Richtung. So wird auch ganz gerne mal aus einem Trade ein Investment - ein Investment, dass vielleicht nie wieder schwarze Zahlen schreibt...

Ohne konkrete Anzeichen, dass der Kurs wieder drehen könnte, ist das "fallende Messer" ein 100 %iger Verlustbringer. Hier und da mag man mal Glück haben und findet rechtzeitig wieder den Exit, aber im Normalfall endet dies im Verlust.

Der Trading-Anfänger geht genau so vor: Ohne Plan, empfänglich für Finanzfallen und er will unbedingt Recht haben. Er verliert.

Der erfahrene und erfolgreiche Trader wartet hingegen geduldig auf seine Chance und einen konkreten Anlass, eine solche Aktie zu kaufen, hat einen klaren Plan, wann er wieder aussteigt und hat kein Problem damit, auch wieder im Verlust zu verkaufen, wenn der Plan nicht aufgeht. Und wenn die Chance diesmal nicht kommt, wartet er auf die nächste Gelegenheit in einer anderen Aktie.

Um das "bluten" zu vermeiden, wartet der erfolgreiche Trader also auf ein konkretes Einstiegsszenario, dass er z. B. anhand von Methoden der technischen Analyse, von weiteren News oder ähnliches erkennt. Erst dann führt er seinen Plan aus.

In meiner Webinar-Reihe "Ausbildung zum Technischen Analysten" gehe ich übrigens unter anderem auf solche Einstiegsszenarien ein. Meldet Euch einfach kostenfrei zu dieser Reihe an.

Am 5. Februar 2018 markierte der Dow Jones seinen punktemäßig größten Verlusttag in seiner Geschichte. Zwischen dem Tageshoch und dem Tagestief lagen 1.600 Punkte. Es herrschte regelrecht Panik. Erfahrene Trader können diese Panik ausnutzen.

Begründungen für diesen Verlust gab es einige: "Nach über 400 Handelstagen ohne einen Kursrückgang, der größer als 3 % war, war ein solches Verhalten nur eine Frage der Zeit" oder "Zinsängste sorgen für großen Kursrutsch" oder "der Volatilitätsanstieg sorgte dafür, dass die jahrelang von einigen Marktteilnehmern genutzte Strategie, Volatilität zu shorten (=auf fallende Volatiltät zu setzen) und gleichzeitig den Aktienmarkt long zu gehen, nicht mehr funktionierte und diese Marktteilnehmer, um die Strategie zu beenden, dafür sorgten, dass der Aktienmarkt einbricht." Mag alles auch richtig sein. Es herrschte Panik. Und von irrationalen Kursbewegungen können Anleger und Trader profitieren. Ich zeige Euch drei Methoden, wie ihr profitieren könnt.

Solche Tage gibt es immer wieder. Brexit am 23. / 24.06.2016 (vor allem an den europäischen Aktienmärkten), die Wahl von Trump zum US-Präsidenten am 08. / 09.11.2016 - auch an diesen beispielhaften Tagen herrschte (kurzzeitig) Panik am Aktienmarkt. Insbesondere diese Tage entpuppten sich als tolle Kaufgelegenheiten. Das Verhalten und die dahinterliegende Psychologie an diesen Tagen lässt sich kurz und einfach erklären: Es passierte jeweils etwas Überraschendes: Die Mehrzahl der Marktteilnehmer und die Medien rechneten weder mit dem Brexit-Votum noch mit der Wahl von Trump zum Präsidenten. Und Börsianer hassen nichts so sehr wie Überraschungen bzw. Unsicherheiten, die sich so schnell nicht einschätzen lassen. Was folgt ist häufig ein Ausverkauf. Lieber zunächst raus aus Aktien und auf der "sicheren Seite" sein. Daraus folgen häufig günstige Einstiegsgelegenheiten, denn viele Aktien, die so gesehen von der "neuen" Situation keine negativen Auswirkungen zu befürchten haben, werden in Sippenhaft genommen und ebenso verkauft. Es folgt also eine Überreaktion an den Aktienmärkten. Und diese Überreaktion wird in der Folge wieder abgebaut und die Aktien beginnen wieder zu steigen. 

Welche Möglichkeiten gibt es, diese Situationen zu nutzen?

1. Übertreibungen - achte auf Aktien, die a) an dem besagten Tag sehr stark im Minus sind und ein größeres Minus vorweisen als der Gesamtmarkt (Gesamtmarkt z. B.= DAX oder Dow Jones) und b) die Bollinger Bänder nach unten sehr weit verlassen haben.

2. Unveränderte Aktien - achte auf solche Aktien, die sich von einem Kurssturz völlig unbeeindruckt zeigen und im Gegensatz zu DAX und CO. nicht fallen, sondern am besagten Tag vielleicht sogar steigen.

3. (Relative) Stärke - achte in den folgenden Tagen auf Aktien, die stärker sind, als der Gesamtmarkt. Entweder dadurch, dass sie eine relativ bessere Performance seit dem Ereignis vorweisen können oder sie sogar so stark sind, dass sie sich nah an ihrem 52-Wochenhoch befinden oder sogar schon auf ein neues Hoch gestiegen sind!

Beispielcharts findest Du unter Aktuelles.

Du möchtest mehr über diese Methoden erfahren? Dann kontaktiere mich gerne oder verfolge meine Webinare und Seminare! Aktuelle Webinare und Seminare von und mit mir findest Du hier.

Die meisten Trader oder Anleger scheitern an sich selbst. Im Grunde ist Börse einfach - wären da nicht die eigene Psyche und die menschlichen Grundbedürfnisse, die zu bestimmten Heuristiken führen.

Beispiele gibt es genug: Im Januar 2019 hat Gerry Weber Insolvenz angemeldet. Am gleichen Tag ist die Aktie um mehr als 75 % gefallen. VIele Anleger und Trader haben "ins fallende Messer gegriffen"... Man muss sich das mal vorstellen: Gerry Weber bringt die schlechteste Nachricht raus, die ein Unternehmen bringen kann und Trader KAUFEN diese Aktie. Der Kursverlauf war eindeutig. Die Aktie ist an dem Tag zunächst von über 2 Euro auf 1,3 Euro gefallen und später noch auf unter 70 cent. Trader haben da typischerweise beispielsweise bei 1,5 Euro, 1 Euro und tiefer gekauft und "verbillgt".

Hier sehen wir einen typischen Fehler beim Börsenhandel: Der Drang zu "billigen Aktien". Viele Anleger denken, dass ein niedriger Kurswert große Kurspotentiale eröffnet und dass eine Aktien mit wenigen Cents Kurswert (ein sog. Pennystock) eine bessere Chance hat, sich zu verdoppeln, als bspw. eine Aktie, die einen Kurswert von 100 Euro hat. Das ist jedoch mit der größte Nonsense der Börsengeschichte! Kommen wir zu den Fakten, warum dies so ist: In absoluten Zahlen scheint es tatsächlich einfacher, dass sich eine Aktien mit 15 cent Kurswert verdoppelt, als eine Aktie mit 100 Euro Kurswert, schließlich braucht diese Aktie nur weitere 15 cent, wohingegen die andere Aktie 100 zusätzliche Euro Kurssteigerung braucht. Aber: diese Pennystocks sind sehr oft illiquide, das heißt hier findet kaum Handel statt, denn viele - vor allem professionelle - Investoren meiden diese Aktien. Die Luschen bleiben in der "Mottenkiste". Rational gesehen ist dies völlig klar und die erfolgreichen Investoren meiden solche Aktien aus gutem Grund: Dem Unternehmen geht es sehr schlecht, die Unternehmenszahlen sind eine Katastrophe und es ist keine Besserung in Sicht. Also bleiben die irrational agierenden Trader und Investoren. Dies sind meist Anfänger ohne das nötige Know How, erfolgreich zu sein. Wenn das Know How da wäre, würden diese Anfänger nämlich genau solche Aktien ebenfalls meiden. Stattdessen handeln sie irrational und lassen sich von dem niedrigen Kurswert blenden, in der Hoffnung, dass sich diese Aktie verfielfacht - weil es ja "viel einfacher ist" als bei der 100 Euro Aktie... ;-)

Schauen wir auf die Gerry Weber: Am 24.01.2019 hat der rasante Kursverfall begonnen. Tags zuvor war sie noch bei ca. zwei Euro. Mitte April 2019 steht sie nun bei 46 cent.

Weiteres Beispiel: Die Steinhoff Aktie. Hier ist ein riesiger Bilanzskandal passiert. Die Aktie dümpelt seit ca. anderthalb Jahren im Cent-Bereicht rum und steht Mitte April 2019 bei 11 cent.

Mit folgendem Satz kann man solchen Aktien aus dem Weg gehen: Schlechte und schlecht geführte Aktien haben die Tendenz schlecht zu bleiben. Gute und gut geführte Aktien hingegen haben die Tendenz stark zu bleiben.

Als sehr gutes Beispiel für eine Vielzahl von Fehlern dient die Wirecard in ihrem Betrugsskandal. Meinen Artikel dazu findest Du unter Aktuelles oder auf aktien-mag.de.

 

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